Moin zusammen,
auf der Suche nach einem aktuellen Multifunktionsdrucker für den kleinen Geldbeutel (zirka 300 EUR) für mich privat musste ich leider feststellen, dass es im Consumerbereich gar nicht so einfach ist ein Gerät zu finden welches sich als alltagstauglich in Verbindung mit dem Greyhound herausstellt. Schließlich will man als langjähriger Greyhound-Anwender auch privat nicht auf zahlreiche Vorzüge dieser Software verzichten.
Empfehlen möchte ich euch daher den HP OfficeJet Pro 8500A Plus . Lest weiter wenn ihr wissen wollt warum
Anforderungen
Zu den ganz normalen Anforderungen eines Privathaushaltes gehören für mich das Drucken von Versicherungsschreiben oder von Kinderfotos für die Schwiegereltern, sowie das Kopieren von Finanzamtsunterlagen und das Scannen der dazugehörigen Anlagen. Als effizienter Greyhound Anwender habe ich für mich privat aber noch ein paar Zusatzanforderungen:
Netzwerkfähig (optimal via WLAN)
Scan-to-Mail als TIF (Versenden von Scans als TIF-Datei direkt via SMTP ohne angeschlossenen PC)
Duplex ADF (mehrseitige Dokumente doppelseitig einscannen)
ein Bedienfeld welches den Scan mit nicht mehr als ein paar Knopfdrückern startet
Tintenstrahler statt Laserdrucker (um ab und zu ein Foto drucken zu können, und der Gesundheit wegen)
Das mag zwar in einigen Punkten schon etwas kleinkariert klingen, aber vieles was für den Office-Bereich gilt, das gilt auch für mich als Privatanwender. Tipps zu diesem Thema findet ihr im Übrigen im Greyhound Handbuch: Effizientes Scannen
Problematik
Es stellte sich bei meiner Recherche schnell heraus, dass die Kombination der oben genannten Anforderungen durchaus nicht üblich ist. Sofern Tintenstrahl-Consumergeräte überhaupt Netzwerkfähig sind, bleibt des "echte" Scan-to-Mail nur sehr, sehr wenigen Geräten vorbehalten. Stattdessen schicken viele Geräte den Scan lediglich (per USB) an einen Rechner wo dann der E-Mail Client aufploppt - das kann fast jeder. Aber die Mail ohne angeschlossenen oder angeschalteten Rechner per SMTP versenden, das eben nicht! Und wenn, dann ganz oft nur als JPEG oder PDF, was für den Briefempfang im Greyhound jedoch ungeeignet ist.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Artikelbeschreibungen und technischen Informationen im Netz widersprüchlich und unvollständig sind. Selbst die Handbücher geben in den seltensten Fällen klare Auskunft darüber, ob die gewünschte Funktionalität vorhanden ist. Nur durch Zufall hatte ich die Gelegenheit mich bei einem Freund durch die Konfigurationsmenüs des o.g. HPs durchzuklicken und auf die Möglichkeit des TIF-Versands per E-Mail zu stoßen, welche in allen Beschreibungen lediglich in Verbindung mit dem Faxversand erwähnt wurde. Der HP war daher eigentlich schon auf No-go-Liste.
Artikelbeschreibung
Über den HP OfficeJet 8500A Plus (Achtung: Nur das Gerät mit dem "Plus" eignet sich für den E-Mail-Versand!) gibt es im Netz inzwischen zahlreiche Rezensionen bei denen das Gerät stets zu den besten seiner Klasse gehörte. Ich gehe daher nur auf die für den GH-Anwender wichtigen Punkte ein.
Das Tintenstrahlgerät mit vier einzelnen Tintentanks und zwei austauschbaren Druckköpfen kann per Ethernet oder WLAN ins Netzwerk eingebunden werden. Nach der Initialisierungsphase ist es über den integrierten Webserver möglich die Scan-to-Email Funktion einzurichten:
Alternativ kann man die Einstellungen auch über das recht große Touchdisplay vornehmen.
In den E-Mail Ausgangsprofilen kann man alles notwendige für den SMTP-Versand einrichten. Absenderadresse, Port, Verschlüsselung, Authentifizierung usw.:
Hinter den E-Mail Optionen verstecken sich die notwendigen Optionen für den Briefempfang im Greyhound: DIN A4 Größe, 300 DPI für optimale Texterkennung und das TIF-Format:
Hat man alles eingerichtet dann löst man den Scanvorgang nach dem Einlegen des gewünschten Dokuments in den Duplex ADF mit 7 Klicks auf dem Touchdisplay aus. Nach dem ersten Scan reduziert sich diese Anzahl für die darauf folgenden Dokumente zwar leider nur auf 6 Klicks, aber das Display reagiert dafür recht zügig und nach einigen Scans klickt man sich blind durch die Naviagtion.
Wehrmutstropfen
Wer HP kennt wird auch deren Treiberpolitik kennen. Ich kann nicht verstehen warum die reinen Treiber mal wieder weit über 100 MB groß sind.
Der Scanner geht für meinen Geschmack recht behäbig zu Werke. Ein 5-Seiten Dokument (einseitig) war nach 48 Sekunden eingescannt. Nachbereitungszeit benötigt der HP dann jedoch nicht mehr. Der Scan wird unmittelbar danach versendet.
Mir unerklärlich bleibt, warum die monochromen Scans nicht ordentlich gerastert werden. Mit einem DELL 3115cn sind selbst Fotos noch zu erkennen, während bei dem HP nur noch Farbkleckse mit Fotokopiecharakter zu erkennen sind. Wie auch immer - Textdokumente werden ordentlich wiedergegeben.
Der Webserver hat den Charme einer 10 Jahre alten Webseite und lässt sich mit dem Chrome nicht bedienen. Mit dem Firefox gehts dann aber doch. Den IE habe ich dafür nicht aus der Versenkung geholt.
Zu guter Letzt lässt sich die in vielen aktuellen HP-Geräte eingebaute ePrint Funktion leider mit Greyhound Bordmitteln nicht ordentlich nutzen. Das würde den Greyhound Transporter und einen Rechner der gesendete E-Mails an einen Netzwerkdrucker weiterleitet überflüssig machen.
ePrint bedeutet nämlich, dass der Drucker eine eigene E-Mailadresse zugewiesen bekommt über die der Drucker Anhänge in Empfang nehmen und ausdrucken kann. Der Drucker kann zwar prinzipiell TIF-Anhänge drucken (ebenso wie JPEG und andere Bildformate), doch leider derzeit nur in einer festgelegten Fotogröße von 4 x 6 inch. Ein Brief, den man aus dem Greyhound mit einem Brief-SMTP Konto an die Druckeradresse versendet, wird also ausgedruckt, aber nur in einer Größe von etwa einem Viertel einer DIN A4 Seite.
Lediglich der Ausdruck von PDFs gelingt im Vollformat. Wenn man hier also eine Möglichkeit finden könnte die Anhänge aus dem Greyhound nicht als TIF, sondern als PDF zu versenden, dann wäre auch ePrint komfortabel nutzbar. Na ja, vielleicht bekomme ich dazu ja eine Regel hin
Fazit
Alles in allem ist der HP OfficeJet 8500A Plus mit einem derzeitigen Straßenpreis von zirka 260 EUR inklusive MwSt. ein ordentliches Gerät für den Privatanwender - vielleicht auch für ein kleines Büro. Der Langzeittest wird zeigen ob meine Erwartungen im täglichen Gebrauch in Verbindung mit dem Greyhound erfüllt werden können.
Lieben Gruß