International erfolgreich verkaufen – mehr als nur Versand
Der Gedanke, in neue Märkte zu expandieren, klingt oft einfach: Texte übersetzen, Versandnetzwerk erweitern, Auslandslager befüllen – los geht’s!
Doch in der Realität geht es schnell schief, wenn man nicht steuerliche, kommunikative und organisatorische Zusammenhänge ganzheitlich betrachtet.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Steuern im Ausland
- Kundenservice in mehreren Sprachen
- Prozessverzahnung & Systemintegration
Steuerrecht: Wenn gutes Wachstum zur Kostenfalle wird
Ein Lagerstandort in Frankreich – strategisch clever, um Lieferzeiten zu senken. Doch Schnellstart bedeutet Steuerpflicht: Bereits die Lagerung begründet lokale Umsatzsteuerpflicht, die nicht über das OSS-Verfahren abgedeckt wird. Wer das übersieht, riskiert:
- Rückwirkende Steuererklärungen
- Bußgelder und Verwaltungsaufwand
- Rechtliche Lieferstopps
- Fokusverlust im operativen Geschäft
Man könnte meinen, es sei ein technisches Thema – tatsächlich ist es ein strategisches Architekturprojekt. Wer früh eine strukturierte Standortanalyse inklusive steuerlicher Bewertung entwickelt, legt den Grundstein für Wachstum ohne böse Überraschungen.
Kundenservice: Wenn Sprache zur Geschäftsentscheidung wird
Wenn Anfragen aus Frankreich, Spanien oder Polen ohne passende Sprachkompetenz im Team eintreffen, werden sie häufig nicht oder nur verzögert bearbeitet – ein Umstand, der schwerwiegende Folgen haben kann: Reaktionszeiten verlängern sich, negative Produktbewertungen häufen sich und die Sichtbarkeit leidet. Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit bei den internationalen Kunden.
Die Lösung liegt in einem mehrsprachigen Serviceprozess mit klar definierten Standards, der idealerweise durch automatische Übersetzungen und passende Antwortvorlagen unterstützt wird.
Ein reales Beispiel aus unserer Kundenlandschaft:
DEUBA, einer der größten Onlinehändler Deutschlands, beliefert über zwei Millionen Kunden europaweit. Mit der Expansion wurde schnell klar: Sprachvielfalt im Kundenservice ist kein nice-to-have, sondern betriebliche Notwendigkeit.
Anstatt ein Team aus mehrsprachigen Servicekräften aufzubauen, entschied sich DEUBA für ein skalierbares Modell: Der bestehende Kundenservice wurde mit der Übersetzungsfunktion von GREYHOUND erweitert. Eingehende Anfragen werden seitdem automatisch erkannt, intern in Deutsch angezeigt, korrekt zugeordnet – und mit vorbereiteten Textbausteinen wieder in der passenden Sprache beantwortet.
Das Ergebnis nach 18 Monaten:
- Die durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Anfrage sank von 24 auf 8 Stunden.
- Die tägliche Produktivität im Team stieg um über 50 %.
- Der Bedarf an mehrsprachigen Mitarbeitenden sank um 40 %, was jährlich rund 120.000 € spart.
- Die Kundenzufriedenheit stieg von 82 % auf 91 %.
Was hier sichtbar wird: Internationalisierung ist ein Kraftakt. Und Kundenservice ist oft der erste Bereich, der unter die Räder gerät – wenn Strukturen fehlen. Um nich tiefer einzusteigen, kannst Du die gesamte Casestudy hier lesen.
Klar ist: Der Support ist oft das erste Zahnrad, das international unter Druck gerät. Wer hier nicht vorbereitet ist, verliert Kunden – und Sichtbarkeit.
Prozesse: Wenn Skalierung auf wackeliger Basis steht
Viele Händler starten ihre Internationalisierung mit einer voneinander getrennten Toollandschaft – bestehend aus Shop, Warenwirtschaft, Support- und Versandlösungen. Das Problem: Systembrüche und Medienfehler sind vorprogrammiert. Im Kundenkontakt entstehen Datenlücken, Abläufe werden durch Copy & Paste ineffizient, und die Transparenz über offene Anfragen fehlt oft vollständig.
Der Schlüssel liegt in durchgängigen Prozessketten ohne Medienbrüche – von der Bestellung bis zur Ticketlösung. Hilfreich dabei sind eine klar strukturierte Prozesslandkarte mit allen beteiligten Tools, eine Verknüpfungsmatrix zur Abbildung bestehender Schnittstellen sowie eine zentrale Workflow-Dokumentation, die dem gesamten Team als gemeinsames Wissensfundament dient – auch über Ländergrenzen hinweg.
Internationalisierung in der Praxis: Wo es hakt und was hilft
International zu verkaufen bringt gleich mehrere Herausforderungen mit sich. Im steuerrechtlichen Bereich kann zum Beispiel die Lagerung von Waren im EU-Ausland wie Frankreich oder Polen schnell Meldepflichten auslösen. Um hier auf der sicheren Seite zu sein, ist eine frühzeitige Länderanalyse sowie der Einsatz eines Reporting-Tools entscheidend.
Im Kundenservice stellt die sprachliche Vielfalt eine große Hürde dar – insbesondere, wenn keine Service-Level-Agreements (SLAs) für fremdsprachige Anfragen definiert sind. Automatisierte Prozesse, integrierte Übersetzungsfunktionen und klare Zeitstandards schaffen hier Abhilfe und sichern eine gleichbleibende Servicequalität.
Auch die Prozesse selbst geraten schnell ins Wanken, wenn mehrere Systeme wie Shop, Warenwirtschaft und Support-Tools unkoordiniert nebeneinanderlaufen. Die Folge: Medienbrüche, doppelte Datenpflege und fehlende Transparenz. Die Lösung liegt in der Zentralisierung und einer engen Verknüpfung aller Aufgaben – zum Beispiel über GREYHOUND.
Fazit: Internationaler Erfolg braucht mehr als einen guten Shop
Eine Auslandsexpansion ist mehr als ein weiterer Verkaufskanal – sie ist ein Umbauprojekt am Fundament Eures Unternehmens. Es geht um mehr als Sprache und Logistik:
Steuern. Support. Struktur.
Wer die Zusammenhänge frühzeitig erkennt und vorbereitet handelt, sichert sich nicht nur neue Märkte – sondern echte Wettbewerbsvorteile.
Dein Startcode für sichere Expansion
- Erstellt eine Steuer-Roadmap mit allen potenziellen Lagerländern.
- Macht ein Sprach-Audit Deines Supports – wie viele Sprachen deckst Du wirklich ab?
- Zeichne Deine Prozessschritte auf, identifiziere Brüche – visualisiere sie.
- Setze priorisierte Verbesserungen um – idealerweise zentral steuerbar.